Das Wort Entschlackung hat sich als Bezeichnung für eine Art Reinigung oder Entgiftung des menschlichen Körpers eingebürgert, obwohl es eigentlich aus der Industrie kommt. (z.B die Schlackenbildung in Hochöfen) Dieses Wort gab daher auch Anlass zu Kritik, weil der Körper ja kein Hochofen ist.
Dass es überhaupt so etwas ähnliches wie Schlacken gibt, ist erst seit wenigen Jahren von der Schulmedizin akzeptiert. Es gibt nun tatsächlich einige Studien, die zeigen, dass der Körper seinen "Zellmüll" - das ist jetzt das physiologische Wort für Schlacken - entsorgen muss. Die natürlichen Ausscheidungs- und Entgiftungs-Systeme des Körpers können mit der Beseitigung dieses Zellmülls überfordert sein, was dann seinerseits die Ursache von Erkrankungen sein kann.
Ganz so schlecht finde ich den Ausdruck Schlacken aber gar nicht, weil wir ja auch im Körper vom Verdauungsfeuer sprechen, das die Nahrung verbrennen soll, auch wenn es sich dabei um eine sehr langsame, enzymatische Verbrennung handelt. Genauso so wie im Hochofen, kann es passieren das bei schwachem Feuer (also schwacher Verdauungskraft) keine vollständige Verbrennung (Verdauung) stattfindet und giftige Rauchgase (Blähungen) entstehen. Diese kondensieren im Hochofen und verkleben diesen schliesslich. Im Körper passiert etwas Ähnliches: Die unverbrannte (unverdaute) Nahrung kann nicht ordnungsgemäß im Dünndarm enzymatisch gespalten, verdaut und aufgenommen werden, sondern gelangt dann in den Dickdarm, wo Bakterien sofort ihr Werk beginnen. Aus unverdauten Proteinen entstehen Fäulnisprodukte und aus unverdauten Kohlenhydraten beginnen Gährungsprozesse. Aus beiden Formen des bakteriellen Abbaus dieser Nahrungsbestandteile entstehen Gifte, die nicht nur in Form von Winden abgehen, sondern auch über die Darmwand in den Körper aufgenommen werden. Das kann zu Müdigkeit, weniger Energie oder Trägheit führen. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie in der Früh müde sind, obwohl Sie gar nicht so schlecht geschlafen haben? Das kann zum Beispiel eine Folge von nicht vollständig verdauter Nahrung sein.
Im Laufe der Zeit und wenn sich das Verdauungsfeuer nicht verbessert, können durch Ansammlung dieser Verdauungsrückstände zum Beispiel die Nasennebenhöhlen verschleimen oder Gelenksbeschwerden auftreten, weil sich diese "Schlacken" dort gerne ansammeln. Wenn das über einen längeren Zeitraum so weitergeht, können sogar sehr schwere Krankheitsbilder entstehen.
Die Ayurveda-Medizin bietet eine ganze Reihe von sogenannten Ausleitungs- oder Entgiftungs-Verfahren an, die man unter Anleitung gut von zu Hause machen kann. Es gibt aber auch die sogenannte Panchakarma Kur, die nur in einer dafür spezialisierten Klinik durchgeführt werden sollte.
Im Jahr 2017 wurde übrigens der Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung der molekularbiologischen Grundlagen der Autophagie vergeben. Autophagie heisst wörtlich übersetzt Selbstverdauung - gemeint ist damit die Selbsverdauung von Zellmüll. Dieser Prozess ist sehr wichtig für die Erhaltung der Gesundheit und für ein gut funktionierendes Immunsystem. Seitdem werden von der Pharmaindustrie sogenannte Autophagie-Aktivatoren entwickelt, das sind relativ neue Medikamente, die bei bestimmten Krankheiten eingesetzt werden sollen.
In der Ayurveda Medizin gibt es solche Autophagie-Aktivatoren aber schon seit tausenden von Jahren, nur werden sie nicht so genannt. Der ayurvedische Ausdruck dafür ist Amapachana Heilpflanzen. Ama bedeutet unverdaute Nahrung und Pachana bedeutet verdauen. Amapachana und Autophagie ist also sprichwörtlich das Selbe. Der Vorteil der traditionellen Amapachana Heilpflanzen ist deren gute Verträglichkeit und eine jahrtausend-alte Erfahrung mit dem Umgang dieser Heilpflanzen.
Gerne kann ich Sie bezüglich der Notwendigkeit und Art einer ayurvedischen Ausleitungstherapie beraten und begleiten.